Kanada und Rezept

Gros Morne

Entspannung, Stille, Erholung, die Natur fühlen und sich selbst wiederfinden. Ich hätte noch einige Wörter, die meinen Urlaub nach Kanada beschreiben, doch das würde den Rahmen des Posts sprengen.

Wie einige von euch schon mitbekommen haben sind meine Blogbeiträge in letzter Zeit sehr rar geworden – Was heißt hier rar, eigentlich erschien seit einem Jahr gar kein Beitrag mehr.
Das liegt daran das ich letztes Jahr einige richtungsweisende Entscheidungen getroffen habe, die sich sehr auf meine Freizeit auswirken.

Da dies alles mit meinem Urlaub in Kanada begann möchte ich euch hier ein paar schöne Reiseerinnerungen und auch ein wundervolles Gericht aus Neufundland vorstellen.
Sollte also jemand von euch da draußen am einem Punkt an seinem Leben stehen, in dem man das Gefühl hat ziellos durch den Tag zu gehen und mehr auf die Umwelt zu reagieren als zu agieren, dem kann ich einen Aufenthalt in Neufundland und Nova Scotia sehr empfehlen.

Kanada (Wenn zwei Freunde eine Reise machen)

Tag 1-4: Nova Scotia wir kommen

Gestartet wurde in Zürich mit Iceland Air nach Halifax und Zwischenstopp in Reykjavík, von dem wir aufgrund des Regens aber nicht sehr viel sahen.
In Halifax angekommen wurde die Ankunft gleich einmal mit einem kühlen Getränk gefeiert und das obligatorische Airport Hotel bezogen, welches wir schon vor der Reise gebucht hatten.  Ich bevorzuge bei solchen Trips immer Flug, Auto und die erste Nacht im Voraus zu buchen, um nicht gleich bei Reisebeginn vor Problemen zu stehen die nur unnötigen Stress verursachen.
Am zweiten Tag haben wir uns gleich mal unseren amerikanischen Spritschlucker geholt, um damit in den Nordosten zu fahren – Ziel des Tages Norse Cove Seaside Camping.
Dort angekommen war der ursprünglich nur für eine Nacht gedacht Campingplatz so schön das wir gleich noch eine Zweite drangehängt haben.

Den LiebhaberInnen der alkoholhaltigen Getränke sei gesagt, es ist nicht so einfach am Sonntag Bier oder Ähnliches zu bekommen, da muss man schon mal 40 Minuten in eine Brauerei fahren, dafür kommen aber faktisch alle Campingplätze mit ausreichend Platz, Bänken und Feuerstelle daher. Unsere eilig gekauften Campingsessel haben wir fast ungebraucht am letzten Platz anderen Reisenden überlassen. Das Holz fürs Feuer gibt’s auch überall zu kaufen – für die kleinen Campfire-Pyromanen unter euch.

Tag 5: Reise nach Sydney

Um von Nova Scotia nach Neufundland zu kommen kann man entweder von Halifax einen Flieger nehmen oder wenn man so wie wir mit dem Auto unterwegs ist auch die Fähre von Sydney.
Ich empfehle hier, vor allem bei der Route Sydney – Argentia, eine Kabine dazu zu buchen, da die Reise doch 16 Stunden dauert und die See etwas rau sein kann.

Tag 6: Neufundland: Regen wie erwartet

Neufundland im Hochsommer kann sehr launisch sein, aber den Vögeln im Cape St. Mary’s Ecological Reserve scheint das nichts auszumachen – Wir haben uns dann im Starkregen doch dazu entschieden für diese Nacht ein Hotel aufzusuchen.

Tag 7-10: St. Johns und der East Coast Trail

Ich kann euch gar nicht sagen wie schön der East Coast Trail in Neufundland ist, und auch die Bilder spiegeln nur die Hälfte von dem wider was man dort erlebt. Dieses Gefühl der Freiheit und Ungezwungenheit ist unglaublich. Die Landschaft fühlt sich an wie mitten in den Alpen über der Baumgrenze und trotzdem steht man auf Seehöhe.
Auch St. Johns selbst  ist ein wunderschöner Ort, wer einen Abend Zeit hat sollte auf jeden Fall der George Street einen Besuch abstatten, dort in ein paar Baars der Livemusik zuhören und ein leckeres Craft Beer genießen, oder aber in der Quidi Vidi Brewery eine Brauereiführung erleben – der Tap-Room-Besuch ist dabei nicht Optional.

Tag 11: Dildo, Trinity mit Skerwink Trail

Wenn man schon an einem Ort vorbeikommt der Dildo heißt sollte man sich schon in der ortsansässigen Brauerei ein Bierchen gönnen, aber auch so ist Dildo ein schönes Örtchen, durch das man schlendern kann.

Trinity hingegen ist fast schon ein must-see, dieses kleine Dorf neben dem Skerwink Trail sieht genauso aus, wie man sich eine neufundländische Stadt vorstellt. Ich empfehle außerdem auf dem kleinen Hügel mitten im Dorf stehen zu bleiben und ein leckeres Eis von Sweet Rock Homemade Ice Cream zu kosten.

Gleich neben Trinity ist der Skerwink Trail, ohne den man diese Gegend auf keinen Fall verlassen sollte.

Tag 12-13: Bonavista und der Weg nach Gros Morne

Auch Bonavista sollte auf keinen Fall fehlen, was man sich meiner Meinung nach sparen kann ist den Weg zum Bonavista Lighthouse, auch wenn es schön war hätten wir diese Zeit lieber in andere Sehenswürdigkeiten gesteckt.

Was uns aber positiv überrascht hatte war Bishops Falls. Hier konnten wir nämlich einen Teil des Newfoundland T’Railway Provincial Park bestaunen, dabei wurde einfach die alte unbenutzte Eisenbahnstrecke in einen Trail umgewandelt.

Tag 14-18: Gros Morne National Park

Neufundland ohne Gros Morne ist undenkbar, hier gibt es nicht nur die höchsten Berge in Neufundland, sondern auch unzählige wunderschöne Trails, die alle ihre eigene schöne Geschichte erzählen. Nicht verwunderlich also das wir in dieser Woche inklusive Groß Morne National Park 190km zu Fuß gewandert sind.
Meine Favoriten waren: Sonnenaufgangswanderung zu den Baker’s Brook Falls, Gros Morne Moutain Hiking Trail und der Green Gardens Trail.
Es ist definitiv ratsam sich hier etwas mehr Zeit einzuplanen, vielleicht kann man dann sogar ein Rentier sehen.

Tag 18-19: Zurück nach Nova Scotia

Nach den wunderschönen Tagen in Gros Morne National Park war es an der Zeit wieder zurück nach Nova Scotia zu fahren. Also machten wir uns auf den Weg nach Port aux Basques um von dort sieben Stunden mit der Fähre zurück nach Nova Scotia zu schippern. Hier hatten wir vorher Sitze reserviert, die sich zu einem relativ bequemen Bett umfunktionieren lassen.

Auf unserem ersten Trail nach Neufundland sahen wir auch dann unser erstes männliches Rentier, das unweit von uns aus dem Gebüsch kam – definitiv eines der Highlights auf der Reise.

Rentier

Tag 19-21: Auf dem Weg in die Zivilisation

Die restlichen Tage verbrachten wir damit den wunderschönen Cabot Trail abzufahren, im Atlantik schwimmen zu gehen und die Glenora Distillery zu besuchen, welche ich Whisky Freunden wärmstens empfehlen kann.

Tag 21-23: Zurück zum Anfang: Halifax

Gestärkt durch all die wunderschönen Momente endete unsere Reise in Halifax, wo sie 3 Wochen zuvor ihren Anfang genommen hatte. Hier nahmen wir uns noch zwei Tage Zeit all das Erlebte bei feinem Craft Beer in kleinen Brauereien direkt am Meer Revue passieren zu lassen, bevor uns Iceland Air wieder zurück nach Zürich brachte.

Tag X: Was hängen bleibt

Die Erinnerungen an die Ruhe und die Entschleunigung des Alltags werden mich noch lange begleiten, ebenso die wunderschöne Natur in all ihren Facetten, das Lebensgefühl das man dort an jeder Stelle inhalieren kann und die von Fisch geprägte Küche die mir immer noch das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.
Nichts kann so befreiend sein, als am North Head zu sitzen während der Wind die Wellen an die Küste peitscht und seine Gedanken freien Lauf zu lassen.

Rezept: Lachsfilet auf Pak Choi

Natürlich habe ich mir dort auch ein paar Kochbücher kaufen müssen, um die großartige Küche auch Zuhause nachzaubern zu können. Empfehlen kann ich euch das Buch Storm the Kettle (https://www.amazon.de/Storm-Kettle-Resetting-Newfoundland-Table/dp/1770502998/), aus dem ich mir dieses wunderbare Gericht zubereitet habe.

Zutaten

4-6 Lachsfilets je nach Größe (Ich habe hierzu frische Lachsforelle genommen)
125 ml Ahornsirup
60 ml Balsamico Essig
60 ml Dijon Senf
1 TL Meersalz
½ TL Pfeffer

4-6 Baby Pak Choi
2 kleingehackte Scharlotten
3 Knoblauchzehen
45 ml Olivenöl
2 TL geriebener Ingwer

Zubereitung

Zuerst den Sirup zusammen mit dem Balsamico Essig und dem Senf in einer Schüssel verrühren, dann mit Salz und Pfeffer abschmecken. Anschließend die Lachsfilets in die Schüssel geben und in die Sauce einlegen, diese nun für 2 – 4 Stunden im Kühlschrank marinieren.

Nach dieser Zeit den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.

Nun die Lachsfilets auf ein Backblech mit Backpapier geben und 15-18 Minuten, je nach gewünschtem Gargrad, fertigbacken.

Währenddessen die Schalotten und den Knoblauch kleinhacken, sowie beim Pak Choi die harten Stücke entferne. Dann eine große Pfanne auf der mittleren Stufe erhitzen und den Pack Choi mit Olivenöl zwei bis drei Minuten leicht anbraten. Anschließend die Hitze auf volle Stufe erhöhen und die Schalotten, den Knoblauch und den Ingwer hinzugeben. Nun aufpassen das die Schalotten oder der Knoblauch nicht braun werden, denn sonst werden diese bitter.
Sobald der Pak Choi leicht grün ist ihn auf einem Teller geben und den Lachs darauf anrichten.

Ich hoffe euch hat meine kleine Reisenacherzählung und das Rezept gefallen und falls ihr Fragen dazu habt könnt ihr mir gerne einen Kommentar hierlassen.

2 Comment

  1. Keine Zeit mehr zum bloggen 😉 ?

    1. Zum einen ja, zum Anderen wurde ich gehackt und hab leider viele meiner Rezepte verloren. Jetzt muss ich alles wieder aufbauen und dafür werd ich erst nach der Masterthesis Zeit haben ;-).

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